Bei WordPress handelt sich um eine OpenSource-Software. Sie wird von einer Community intensiv gepflegt. OpenSource bedeutet zunächst einmal, dass die Quellcodes der Software offen sind. Das bedeutet, dass es jederzeit für jeden möglich ist, den Source-Code einzusehen, davon zu lernen und auch Fehler zu korrigieren. Jeder ist zusätzlich eingeladen, den Source-Code zu verbessern und zu erweitern. Als Folge davon ist der Source-Code Allgemeingut und gehört keiner Person oder Firma. Jeder darf das Programm nehmen und sowohl zu privaten wie auch zu kommerziellen Zwecken auf einem Webserver betreiben. Der einzigen Einschränkung, der OpenSource unterliegt, ist, dass das Programm nicht verkauft werden darf. Änderungen, die an dem Programm gemacht werden, müssen der Allgemeinheit wieder zur Verfügung gestellt werden. Das schließt ein, dass Teile des Programmes oder gar das ganze Programm in kein Closed-Source-Produkt überfließen dürfen, sondern weiterhin der Source-Code offen bleiben muss. Leider ist es so, dass auch die WordPress-Entwickler nicht von Luft und Liebe leben können, sondern ihr Geld verdienen müssen. Dies geschieht, indem Dienstleistungen rund um das Betreiben von WordPress angeboten werden, indem kostenpflichtige Erweiterungen oder Design von Webseiten angeboten werden oder indem WordPress gehostet wird.
Für WordPress zahlreiche kostenlose Erweiterungen vorhanden. Dazu gehören neue Funktionalitäten in Form von Plugins wie auch neue Themes, die für das Design der Webseite verantwortlich sind. Für erweiterte Funktionalität steht eine Menge an kostenpflichtigen Erweiterungen zur Verfügung. Häufig werden kostenlose Lite-Versionen, die auf kostenpflichtige Pro-Versionen upgegradet werden können, zur Verfügung.
Wie schon in der Einleitung beschrieben, existieren zwei unterschiedliche Ansichten auf eine Website:
- Für Besucher: Besuchern präsentiert sich die Website als eine Ansammlung von Seiten, unter denen diese mit Hyperlinks durch Klicks im Browser navigieren können. WordPress sorgt dabei dafür, dass die Webseite aus HTML- und anderen Programmbausteinen aus dem Dateisystem und Texten aus der SQL-Datenbank zusammengesetzt wird und dem Besucher präsentiert wird. WordPress sorgt auch für die Navigationsmöglichkeiten zwischen den Seiten, so dass man sich als Ersteller der Seite nicht selbst darum kümmern muss.
- Für Administratoren: Das Administrationsinterface ist der Zugang für die Editoren der Seite. Hier kann neuer Inhalt angelegt werden und bestehender Inhalt verwaltet werden. Hier werden Kommentare verwaltet, die zu Inhalten aufgelaufen sind. Weiterhin wird an dieser Stelle die Verwaltung der Plugins und Themes vorgenommen. In Themes können Änderungen sowohl an deren Einstellungen wie auch an deren Programmierung vorgenommen werden. Die Webseite kann mit selbst-konfigurierten Menüs versehen werden oder sogenannte Widgets sorgen für die Anzeige von weiteren Informationsblöcken. Auch eine Benutzerverwaltung ist vorhanden, in welcher Benutzer unterschiedliche Privilegien erhalten können. Es ist möglich Nutzer anzulegen, die zwar neue Informationsbausteine erstellen können, aber nicht veröffentlichen dürfen. So behält der Eigentümer der Seite den Überblick darüber, was veröffentlicht wird, hat aber trotzdem die Möglichkeit anderen zu erlauben, an der Webseite auf diese Weise mitzuarbeiten.
Ein Blick auf das Administrationsinterface:
WordPress unterstützt zwei Arten von redaktionellen Inhalten:
- Seiten (im Englischen pages): Seiten stellen den eher statischen Teil der Webseite dar. Jede Seite besitzt eine Überschrift und einen Text sowie eine Elternseite, an welche sie gekoppelt ist. Über die Verknüpfung mit den Elternseiten lässt sich eine Hierarchie aufbauen, die sich in einem Menüsystem wiederspiegeln kann. Die Webseite besitzt dann eine Struktur wie beispielsweise dieses Buch, welches aus Teilen, Kapiteln, Sektionen und Untersektionen besteht.
- Artikel (im Englischen posts): WordPress versteht sich als ein Blogsystem. Ein Blog ist ein Tagebuch, welches auf einer Webseite veröffentlicht wird und in regelmäßigen Zeitabständen neue Einträge erhält. Somit ist die Arbeit an der Webseite nicht abgeschlossen, sondern es wird neuer Content in regelmäßigen Zeitabständen ,,gepostet“. Dabei ist ähnlich wie in einer Nachrichtenseite der letzte Artikel immer der interessanteste, weshalb er auch an der ersten Position angezeigt wird und die weiteren Einträge in umgekehrter chronologischer Reihenfolge diesem folgend angezeigt werden.
Die Installation des Systems gestaltet sich Dank der eingebauten Hilfen relativ einfach. WordPress lässt sich sowohl in der lokalen Entwicklungsumgebung wie auch auf einem gemieteten Webserver installieren. Wenn die Entwicklungsumgebung, so wie in dem Abschnitt Arbeitsumgebung beschrieben ist, installiert ist, sind folgende Schritte zu gehen:
- WordPress muss zunächst heruntergeladen werden. Eine deutsche Grundlage für die Installation ist auf der Webseite de.wordpress.org verfügbar.
- Das erhaltene ZIP-Archiv ist in ein Verzeichnis des Webservers zu entpacken.
- Es ist klug WordPress eine eigene Datenbank bereitzustellen. Diese muss mit dem Tool phpMyAdmin angelegt werden.
- Die URL unter der WordPress entpackt wurde muss aufgerufen werden. Ein Wizard führt durch den Setupprozess. Während dieses Prozesses wird gefragt, welche Datenbank genutzt werden soll und unter welcher Administrator-Benutzer angelegt werden soll. Die Konfiguration wird automatisch geschrieben. Dafür benötigt der Webserver eine Schreibberechtigung auf das Dateisystem.
- Nach dem Setup ist es möglich, sich in die Seite einzuloggen und mit der Ausgestaltung der Webseite zu beginnen.